Deutsche Bundesbahn muss im BOS-Digitalfunk nachbessern
#1

Hallo Funkfreunde,

folgende Information nur zur Kenntnisnahme:

Wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Freitag (22. November 2019) berichtet, gibt es an 180 (!) deutschen Bahnhöfen BOS - Digitalfunkprobleme, darunter Münster und Köln. Damit sind Polizeibeamte nur schwer oder gar nicht erreichbar. Das Problem ist bereits seit Einführung des Digitalfunks in den Jahren 2014 und 2015 bekannt. Passiert ist seit dem nicht viel oder überhaupt nichts!

Die Dummen an diesem Zustand sind in erster Linie die Polizeibeamten, die ihre Arbeit nicht zufriedenstellend ausüben können. In zweiter Linie aber die Bundesbürger, die im Ernstfall nur schlecht oder keine (polizeiliche oder ärztliche) Hilfe erfährt.

Und was macht die Politik seit bekanntwerden des Problems?



55 & 73



HansWurstFunker
Köln (Rheinland / NRW)
:o
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#2

Hallo,

schon zu Zeiten des analogen Bündelfunks "Chekker" (by Telekom) hat die Telekom den BOS-Nutzern angeboten, das Netz kostenlos (!) zu nutzen, wenn auch zivile Nutzer damit funken dürfen. Da das ja verschlüsselt ist, hätten die Zivilfunker von den BOS-Funkern nix mitbekommen.

Wurde abgelehnt.

Dann gab es von Mannesmann/Vodafone das Angebot, das Handy-Netz in GSM-Technik aufzubohren, dass die BOSen damit funken können, auch mehrere Leute auf einem "Kanal", wie es bei Sprechfunk üblich ist.
Die Antwort: der bayrische Innenminister VERBOT es seinen Feuerwehrleuten, sich das Testsystem bei Würzburg wenigstens mal anzuschauen :-(

Grund "Wir wollen was eigenes".

Der digitale BOS-Funk ist in einigen Bundesländern recht gut geworden, in anderen eine einzige Katastrophe (Funklöcher ohne Ende).

Effekt: Die Polizeibeamten nutzen ihre (privaten) Handys.
In München wurden der Polizei iPhones geschenkt, damit sie Bilder und Videos überspielen können. Das kann der Digi-BOS-Funk nicht richtig. (4.800 bps maximal)

in vielen Bundesländern haben die BOS-Leute zwei Funkgeräte im Auto. Ein altes analoges (4m Band) und ein digitales. Und ein Handy.

Noch Fragen?
Nach der Wende wurde CB-Funk verwendet. Das hat vielleicht sogar besser funktioniert :-(

73 & 55 (Gruss)
Henning Gajek
CB: Bad Dürkheim 23 / Bravo Delta 23 / 13HN23
QRV seit 1977
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#3

Hallo,

ich habe ja gute Kontakte zur Berufsfeuerwehr FFM, dort geht kein Feuerwehrmann mit Digitalfunk in ein (brennendes) Gebäude, da in Gebäuden der Funkkontakt zum Kameraden schnell "abreisst".
Die Feuerwehrleute benutzen in diesen Fällen immer noch Analogfunkgeräte.

Das THW DA hat immer noch Analogfunkgeräte aus "Backup" in den Fahrzeugen, damit sie sich bei Totalausfall des ( Tetra )Digitalnetzes verständigen können.

Bei unserem Funkertreffen 2018 in Schaafheim hatte sich die digitale ( Tetra )Funkanlage des Führungsfahrzeuges, bereits für Hessen abgewählt ( nur ca. 500m bis zur Landesgrenze ! ) und wollte sich in Unterfranken ( in Bayern ! ) einwählen, was aber nicht möglich war, da diese Einwahl vorher beantragt/genehmigt werden muss.
So stand der "Notfunktrupp" des THW erstmal ohne Tetra auf unserer Wiese.

Die Angaben des THW, mit einigen wenigen Umsetzern ( so um die 8 Stück ), ganz Deutschland mit Digitalfunk zu versorgen, scheint mir zu euphorisch, denn diese wenigen Anlagen müssten in der Lage sein im Kat-Fall einige tausend "Gespräche" weiterzugeben.

Andere Länder, haben ihr Mobilfunknetz für BOS freigegeben, natürlich verschlüsselt und somit können dort die BOS Behörden, auf alle verfügbaren Mobilfunknetztverteilerstationen zugreifen.

Leider hat in Deutschland wohl niemand diese Möglichkeit je in Betracht gezogen, sei es aus Unkenntnis oder Interesse an diesem Thema.

Besten Gruss
Michael

13HN357
Leiter der Hotel November DX Group
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#4

Hallo
nicht umsonst hatte die Polizei in einer Stadt Deutschlands von der
Feuerwehr die alten Analog 4 Meter Funkgeräte geschenkt bekommen, weil Tetra Funk nicht zuverlässig funktionierte.
30.000 Euro hatte die Polizei in dieser Stadt für Tetra Funkgeräte
Rausgeschmissen.( Artikel nicht mehr online)
In einem Image Behörden Film aus NRW, wurden Mobile Tetra Funk Relais Stationen für Großveranstaltungen als Zuverlässig präsentiert, alles sehr fragwürdig.

73&55 Peter
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#5

Meines Wissens ist der Tetra Digital Funk nachwievoe in der Erprobung.
Zumindest Führungsfahrzeuge sollen nach wie vor mit dem analogen BOS Funk ausgerüstet sein.
Beim Tetra Funk ist Vorschrift, daß eine Verständigung nach der ersten Wand noch möglich ist.
Danach ist das kein muß mehr.
Aussage: Es ist ja jederzeit möglich einen Repeater zu stellen.
Auch aus Berlin habe ich Infos, daß keiner in ein Haus geht ohne 2m BOS analog Funk.
Auf dem "Land" sind massenweiße Funklöcher.

Wie will man denn glauben, daß ein Funknetz 30 Jahre lang aufgebaut wird (BOS 4m)
und dann innerhalb von ein paar Jahre ein digitales Netz, das von der Frequenz her schon massive Nachteile gegenüber 4m hat, gleich super funktionieren kann?
Dazu kommt, daß in den 60- und 70 gern noch Geld zur Verfügung stand! (Kalter Krieg - Bader, Meinhoff etc.).

Meiner Meinug nach dauert es noch Jahre, bis das so funktioniert wie das Alte.

Und das alles nur weil Gesetze geändert wurden.
Der BOS Funk wurde dem Betriebsfunk zugeordnet, was bedeutet, wer nicht will, daß er abgehört werden will, muß zeitgemäß verschlüsseln.
Selbst im alten FuG 7b war ein Platinensteckplatz für eine Ver- Entschlüsslung eigehalten,
Ebenso bei den FuG 8b.
Klartext, altes Funknetz, Schlüsselmodul rein ---> fertig.

73
64Digger295

Digger (der Sucher),
13HN958 / 13RF958  - am Mike Hartmut
Mobil: AE 6110 / (AE5890EU), DV27 T / DV27 S / DV 27 lang /
3/4 λ Eigenbau
KF: AE 5890EU, 3/4 λ Eigenbau / Sirio SD 1300 U
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